Selbständig mit eigenem Ebayshop: Was muss aus steuerlicher Sicht beachtet werden?

Steuern zahlen als Betreiber eines Ebayshops

Bei Ebayshops wird zunächst unterschieden, ob Sie als Privatverkäufer gewertet werden oder als gewerblicher Verkäufer einzustufen sind. Der Übergang ist fließend, und es gibt diesbezüglich keine ganz klaren Richtwerte. Klar ist, dass sich niemand, der gelegentlich mal einen gebrauchten Pullover oder ein ausgelesenes Buch verkauft, Sorgen machen muss, als Gewerbetreibender betrachtet zu werden. Wenn allerdings in kürzester Zeit viele Dinge (etwa 40 oder mehr) verkauft werden, sollte man ein Gewerbe anmelden. Das geht sehr schnell mit einem einseitigen Formular, das man von der jeweiligen Gemeinde bekommt. Die Anmeldung kostet je nach Bundesland zehn oder zwanzig Euro.

Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer

Wenn man als Arbeitnehmer nun mehr als 410 Euro jährlich (das ist der Freibetrag) Gewinn macht, muss dieser Gewinn mit dem sonstigen Einkommen in der Einkommensteuererklärung auftauchen. Wenn die Einnahmen des Vorjahres größer sind als 17500 Euro, wird die Umsatzsteuer (umgangssprachlich auch Mehrwertsteuer genannt) fällig. Diese Umsatzsteuer beträgt 19% der Umsätze und muss je nach Höhe der Umsätze monatlich oder quartalsweise gezahlt werden. Dazu muss eine Einnahmenüberschussrechnung (das ist die gesetzlich vorgegebene Methode zur Ermittlung des Gewinns oder Verlustes von Gewerbetreibenden) erstellt werden. Manche Produkte wie etwa Brot und Butter werden mit 7% versteuert. Diese 7% oder 19% werden auch dann fällig, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen sollten. Sie können aber die Umsatzsteuer, die Sie selbst zahlen auf Dinge, die Sie weiterverkaufen oder die Sie für Ihr Gewerbe benötigen, als Vorsteuer geltend machen, die dann mit der Umsatzsteuer verrechnet wird.
Wenn der Gewinn im Vorjahr höher ist als 24500 EUR, wird zusätzlich zur Umsatzsteuer die Gewerbesteuer fällig. Hier ist die Höhe des Umsatzes unerheblich. Auch wer exorbitant hohe Einnahmen erzielt, muss keine Gewerbesteuer zahlen, wenn er belegen kann, dass die Ausgaben einen höheren Gewinn als 24500 Euro nicht möglich machen. Die Höhe der Gewerbesteuer ist kompliziert zu ermitteln und variiert je nach der Kommune, in der das Gewerbe angemeldet ist.

Die Umsatzsteueridentifikationsnummer

Unabhängig davon, welche Form von Steuern für das Gewerbe entrichtet wird, muss eine sogenannte Umsatzsteueridentifikationsnummer beim Finanzamt beantragt werden. Diese Nummer bekommt man per Bescheid zugeschickt. Sie muss zukünftig in allen Rechnungen und Schreiben an das Finanzamt auftauchen.

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